Ausgabe 2018

Gemeinsam

Jeder Mensch braucht andere Menschen – und doch wollen die meisten hin und wieder auch mal für sich alleine sein. Eine Gemeinschaft erfordert Anpassung und setzt dem Einzelnen Grenzen. Alleine kann man ungestört seinen Impulsen nachgehen und sich frei fühlen von Reglementierungen und Anpassungszwängen. Trotzdem: Das Bedürfnis nach Bindung und nach Zugehörigkeit ist uns angeboren. Wir brauchen andere Menschen als Gefährten, als Vorbild, als Spiegel – oder auch als Gegner. Zusammen lassen sich einfacher Lösungen finden: am Stammtisch, beim Brainstorming in der Firma, in der Gemeinde- oder gar der Weltpolitik. Gemeinschaftserlebnisse wie die Fussballweltmeisterschaft, das «Märet-Fescht» oder andere Ereignisse und Veranstaltungen vermitteln neue Formen der Selbsterfahrung – soziale Unterschiede werden nivelliert und treten in den Hintergrund. Durch die Kommunikation mit dem Anderen und die Auseinandersetzung mit Rollenerwartungen kann man erst sein Eigenes zum Ausdruck bringen. «Ich» und «der Andere» sind dabei in einem stetigen Austausch. Dieses Hin und Her zwischen «allein» und «gemeinsam» kommt nie zur Ruhe und kennt keine endgültige Lösung. Es ist ein Grundmerkmal des Lebens und des sozialen Seins. Deshalb widmen wir dieses Heft dem Thema «gemeinsam» und stellen Ihnen Menschen vor, die über Gemeinschaft nachdenken und sie auf ihre ganz persönliche Weise leben. Mögen Sie durch diese Geschichten dazu angeregt werden, über Ihre eigene Vorstellung von gemeinsamem oder gemeinschaftlichem Denken, Handeln und Leben nachzudenken.